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Split (200000 Ew.) ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Dalmatiens und zugleich die zweitgrößte Stadt Kroatiens. Die Stadt ist ein Zentrum der Industrie (Werften, Chemie, Elektro) und besitzt als Handelszentrum einen wichtigen Überseehafen.

Split ist zudem ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt mit eigenem Flughafen (ca. 20 km westlich bei Trogir). Vom Fährhafen in der Nähe der Altstadt fahren die Schiffe zu den vorgelagerten Inseln, an der Küste entlang nach Rijeka und Dubrovnik, aber auch über die Adria hinweg nach Ancona (Italien).

Anders als Rijeka ist Split aber auch ein Zentrum des Tourismus in der Region. Die Stadt entstand in und um den Palast des römischen Kaisers Diokletian, der hier im 4. Jh. seinen Alterswohnsitz errichtete. Der nahezu unversehrt erhaltene Palast zählt seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe und bildet eine unverwechselbare Kulisse, die man am besten bei Anreise mit dem Schiff oder vom Fährhafen aus genießen kann:

Hinter der palmenbewachsenen Uferpromenade erhebt sich die breite Front des Diokletianspalastes. Darin überragt der Campanile der Kathedrale die Dächer der Altstadt, an die sich im Westen das Naherholungsgebiet um den Berg Marjan anschließt.

Split: Hafen bei Sonnenaufgang (2000)
Split: Hafen bei Sonnenaufgang (2000)

Geschichte

Bereits aus der Jungsteinzeit gibt es erste Spuren der Besiedelung in der Region. In den letzten vorchristlichen Jahrhunderten siedelten illyrische Stämme nördlich von Split in der Gegend von Solin.

Etwa 400 v.Chr. gründeten die Griechen erste Kolonien in der Region, u.a. bei Stobreć (Epitum), Solin (Salona) und Split (Asphalatum) sowie auf der Insel Vis (Issa). Während Salona schnell wuchs und an Bedeutung gewann, blieb Split nur eine unbedeutende Siedlung. Das änderte sich auch unter römischer Herrschaft (ab 119 v.Chr.) nicht, als Salona Hauptstadt der neuen Provinz Dalmatien wurde.

In den Jahren 295-305 ließ der aus Salona stammende römische Kaiser Diokletian (240-316) in Spalato, wie Split jetzt hieß, seinen Alterswohnsitz errichten. Auch nach dem Tod Diokletians blieb der Palast zunächst nur den Kaisern vorbehalten.

Split: Rekonstruktion des Diokletianspalasts
Split: Rekonstruktion des Diokletianspalasts

Nach dem Zerfall des weströmischen Reiches (Ende des 5. Jhs.) blieb Dalmatien als Provinz mit der Hauptstadt Salona unter den Ostgoten erhalten.

Als 614 die Stadt Salona von Awaren und Slawen zerstört wurde, flüchteten die Einwohner auf die umliegenden Inseln sowie in die Mauern des befestigten Dokletianspalastes. Der antike Tempel wurde zur Kirche umfunktioniert, und in den Hallen und Gängen des Palastes wurden Mauern gezogen, um Wohnungen und Werkstätten einzurichten.

Während sich im 9. Jh. nordwestlich von Split der neue kroatische Staat mit dem Hauptort Salona formierte, blieb Split mit Byzanz, dem Nachfolger Roms, verbunden. Nachdem sich Byzanz aus der Adria zurückziehen musste, behielt Split im 10./11. Jh. trotz Zugehörigkeit zum kroatisch-ungarischen Königreich eine autonome Stadtverwaltung.

Anfangs wuchs die Stadt nur innerhalb des Diokletianspalastes. Aber bereits im 12. Jh. übersprang sie die Mauern, und westlich des Palastes entstand die Vorstadt Novi Grad.

Unter venezianischer Herrschaft (1420-1797) war Split zunächst noch ein wichtiges Zentrum des aufkommenden Humanismus und der Renaissance. Mit zunehmender Bedrohung durch die Türken, die 1537 die Festung Klis im Hinterland von Split einnahmen, verlor die Stadt aber wieder an Bedeutung und fiel bis ins 18. Jh. zum Provinznest zurück. Die Stadtbefestigung wurde ausgebaut, und es entstand ein geschlossener Mauerring um die Stadt.

Nach dem Untergang Venedigs (1797) stand Split, wie das übrige Dalmatien bis 1918 unter österreichischer Verwaltung. Diese Phase wurde nur durch die napoleonische Besetzung (1805-1813) unterbrochen, während der ein Großteil der Stadtmauern abgebaut, das Ufer befestigt und durch den Bau von befestigten Straßen die Grundlage zur späteren Entwicklung zur Großstadt gelegt wurde.

1918 fiel Split an das neue Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, das spätere Jugoslawien. Da Zadar Italien zugeschlagen wurde, kam Split als einziger Hafenstadt des neuen Staates eine wichtige Rolle im Handel zu, und die Stadt begann schnell zu wachsen.

Im Zweiten Weltkrieg war Split eine Hochburg der Partisanen. Nachdem die Stadt im April 1941 von Italien bombardiert wurde, wurde sie im Oktober 1944 von Titos Partisanen befreit.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verteidigte die Stadt ihre wirtschaftliche Bedeutung für Dalmatien und Jugoslawien. So wuchs die Stadt von ca. 15000 Einwohnern am Ende des 1. Weltkriegs auf über 200000 Einwohner im Jahr 2000.

Während des Balkankriegs war Split zeitweise wieder an der Frontlinie und wurde von serbischen Bomben getroffen. Die Stadt hat aber weniger gelitten als die Küstenstädte Zadar, Šibenik oder Dubrovnik.

Links: Stadt Split, Split24, SWR - Schätze der Welt.

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