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Šibenik (42000 Einwohner) liegt an der Grenze zwischen Nord- und Mitteldalmatien etwa auf halber Strecke zwischen Zadar (74 km) und Split (88 km). Die gut geschützte Lage nahe der Krka-Mündung an einer seeförmigen Erweiterung des Flusses ist einzigartig und bildet eine herrliche Kulisse für die Stadt. Nur wenige Kilometer im Hinterland befindet sich der Nationalpark Krka, und nicht weit vor der Stadt liegt die Inselgruppe der Kornaten.

Šibenik: Blick auf Altstadt und Bucht (2006)
Šibenik: Blick auf Altstadt und Bucht (2006)

Dennoch ist Šibenik auch eine moderne Industriestadt mit Hafenanlagen, Industriebetrieben, Kraftwerken und Wohnblöcken an der Peripherie. Nähert man sich der Stadt von der Küstenstraße, so ahnt man noch nichts von der Altstadt, die zu den schönsten im Adriaraum zählt:

Terassenförmig an einen 70 m hohen Felsen angelegt, hat die Altstadt zahlreiche Sehenswürdigkeiten aufzuweisen, darunter die Kathedrale Sv. Jakov, die seit 2000 zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. Dennoch stand Šibenik schon immer im Schatten der Städte Zadar, Split oder Dubrovnik.

Geschichte

Im Gegensatz zu den anderen Städten an der dalmatinischen Küste wurde Šibenik nicht bereits von griechischen oder rönischen Seefahrern gegründet. Vielmehr begann die Geschichte der Stadt mit dem Bau der Festung "Caestrum Sebenici" auf einem Felsen oberhalb der heutigen Stadt durch die Slawen. Sie wurde erstmals anläßlich eines Besuchs von König Petar Krešimir IV. im Jahr 1066 erwähnt.

1116 wurde das Gebiet von Venedig erobert, und die alte Festung wurde zerstört. Nach dem Abzug Venedigs kam Šibenik 1133 wieder in das ungarisch-kroatische Königreich. Nach geschickten Verhandlungen wurden dem Ort bereits 1167 durch König Stjepan IV. Stadtrechte verliehen, und Šibenik bekam ein eigenes Bistum. In der Folgezeit wurde die Stadt abwechselnd von den ungarisch-kroatischen Königen, Venedig und dem bosnischen König Stjepan Tvrtko regiert.

Nachdem König Ladislaus im Jahr 1409 die Provinz Dalmatien an Venedig verkauft hatte, wurde Šibenik drei Jahre lang erfolglos belagert. 1412 fiel die Stadt aber doch an die Republik Venedig.

Aufgrund der vordringenden Türkengefahr wurde die Stadt befestigt. Während das Hinterland 1483-1683 in der Hand der Türken lag und Šibenik zeitweise vollständig abgeschnitten war, erlebte die Stadt dennoch ihre größte Blütezeit. Zeitweise war sie mit über 8000 Einwohnern größte Stadt Dalmatiens. Mehrmals versuchten die Türken vergeblich die Stadt zu belagern, so in den Jahren 1522, 1570, 1645, 1647 und 1659.

Die Herrschaft Venedigs endete erst 1797 mit dem Ende der Republik. Šibenik fiel mit Dalmatien bis zum Ende des 1. Weltkriegs an Österreich-Ungarn. Unterbrochen wurde diese Zeit nur durch die französische Besatzung zu napoleonischer Zeit (1805-1813).

1918 wurde die Stadt zunächst Italien zugeschlagen. Zwei Jahre lang bemühte sich Italien, die Bewohner für sich zu gewinnen. Mit dem Vertrag von Rapallo fiel Šibenik aber, anders als das benachbarte Zadar, an das neue Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, das spätere Jugoslawien.

Nach dem Zerfall des früheren Jugoslawien wurde die Stadt 1991-1994 mehrfach mit Schiffen von der Jugoslawischen Volksarmee angegriffen. Dabei wurden einige Gebäude, darunter auch die Kathedrale, beschädigt. In dieser Zeit war Šibenik zeitweise vom Hinterland abgeschnitten; der Einflussbereich der Krajina-Serben mit Zentrum in Knin reichte zum Teil bis Drniš und zu den Krka-Wasserfällen, nur wenige Kilometer vor der Stadt.

Links: Stadt Šibenik, SWR - Schätze der Welt.

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