flag    Insel Korčula


Die Insel Korčula liegt nur durch den 1,3 km breiten Pelješki Kanal getrennt vor der Halbinsel Pelješac und bildet praktisch deren Verlängerung. Obwohl die 47 km lange und nur 8 km breite Insel (276 km2) oft mit Brač und Hvar als "mitteldalmatinisches Dreigestirn" bezeichnet wird, gehört Korčula zu den süddalmatinischen Inseln.

Hauptort und touristisches Zentrum der Insel Korčula ist die gleichnamige Stadt, die auf einer befestigten Halbinsel im Pelješki Kanal an der Nordostseite der Insel liegt. Hier treffen im Sommer fast stündlich Fähren aus Orebić ein, und täglich gibt es eine Verbindung nach Drvenik. Auch die Küstenfährlinie Dubrovnik - Rijeka legt hier an.

Korčula Stadt: Blick auf die Altstadt (2004)
Korčula Stadt: Blick auf die Altstadt (2004)

Korčula ist bekannt für sein außergewöhnlich mildes und sonnenreiches Klima. Selbst im Hochsommer sorgt der Maestral am Nachmittag für eine angenehme Abkühlung, und oft ist es am Abend eher kühl.

Während die Südküste stark gegliedert ist und oft steil ins Meer abfällt, gibt es an der sanft abfallenden Nordseite der Insel einige kleine Kiesbuchten. Das Landesinnere war früher von dichten, dunklen Kiefern- und Steineichenwäldern bewachsen, was der Insel auch den Beinamen "schwarze Insel" einbrachte. Heute ist der Wald an vielen Stellen einer dichten Macchie gewichen. Doch auch heute gibt es noch Wäder. Neben Kiefern und Steineichen prägen Pinien und Zypressen die Landschaft.

Lebten die Menschen auf Korčula früher vor allem vom Schiffbau und den Steinbrüchen, in denen wie auf Brač Kalkstein und weißer Marmor abgebaut wurde, so ist heute der Tourismus die Haupteinnahmequelle der Insel. Daneben wird noch Fischerei und Landwirtschaft betrieben. Werden im Westen der Insel zwischen Blato und Vela Luka vorwiegend Oliven angebaut, so ist die Gegend um Smokvica und Čara vor allem für ihren Wein bekannt. Hier gedeiht in karstigen Tälern der trockene, weiße Grk, der Pošip sowie der feurig-rote Plavac.

Bademöglichkeiten sind vor allem in der Nähe von Korčula (Stadtstrand, Hotelstrände, Badeinsel Badija) sowie bei Vela Luka im Westen der Insel zu finden. Einen besonders schönen und zugleich einen der größten Sandstrände der kroatischen Adriaküste findet man bei Lumbarda, etwa 7 km südlich der Stadt Korčula. Das Archipel von Korčula - etwa 20 kleinere Inseln im Pelješki Kanal - ist vor allem bei Hobbyfischern und Tauchern beliebt.

Geschichte

Die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung auf Korčula gehen auf die Jungsteinzeit zurück. Später siedelten auch die Illyrer auf der Insel.

Im 6. Jh. v. Chr. legten die Griechen auf der Insel eine Siedlung mit dem Namen "Korkyra" an. Die Insel nannten sie wegen ihrer dunklen Nadelwälder "Korkyra melaina" (schwarzes Korkyra).

Die systematische Besiedelung begann im 3. Jh. v. Chr., als die Griechen die Kolonie Lumbarda gründeten. Von hier aus trieben sie Handel mit den Kolonien in Issa (Vis), Tragurion (Trogir) und Salona (Solin).

35 v. Chr. fiel Korčula nach langen Kämpfen an die Römer. Nach dem Untergang des Römischen Reiches hatte die Insel zahlreiche Herrscher, darunter Die Ostgoten unter Theoderich, die Byzantiner, neretvanische Piraten, venezianische Dogen, ungarische Könige und Ragusaner Adlige.

Von 1420 bis 1797 gehörte Korčula durchgängig zu Venedig. Im 15. und 16. Jh. entstanden im Landesinnern befestigte Siedlungen, in die sich die Inselbewohner während der Türkenangriffe zurückziehen konnten.

Nach dem Untergang Venedigs fiel Korčula für kurze Zeit an Frankreich. Danach gehörte die Insel den Briten und den Russen, bevor sie schließlich Österreich zugeordnet wurde.

Im Ersten Weltkrieg stand die Insel unter der Herrschaft Italiens (1914-1921). Danach gehörte sie dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, dem späteren Jugoslawien, an.

Im Zweiten Weltkrieg fiel Korčula abermals an Italien (1941-1943). 1944 käpften hier Titos Partisanen gegen die deutschen Besatzungstruppen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich Korčula wie die Nachbarinseln Hvar und Brač zu einem Touristenzentrum.

Obwohl die Insel vom Balkankrieg verschont geblieben ist, gab es in den Folgejahren aufgrund der Nähe zu Bosnien starke Einbußen beim Fremdenverkehr.

Links: Korcula.Net, Korcula24.

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