flag    Insel Lastovo


Die 47 m2 große Insel Lastovo (1300 Einwohner) liegt ca. 15 km südlich von Korčula und 30 km westlich von Mljet in der Adria und zählt damit zu den süddalmatinischen Inseln. Bis vor wenigen Jahren war die nur ca. 9 km lange und 6 km breite Insel militärisches Sperrgebiet, da die jugoslawische Armee hier einen wichtigen Außenposten betrieb. Zahlreiche Bunkeranlagen auf der gebirgigen Insel zeugen noch heute von dieser Zeit.

Im Jahr 2006 wurde die Insel Lastovo mit den umliegenden Inseln zum Naturpark erklärt. Die Menschen leben vorwiegend von Wein, Oliven und Obst, die an den Hängen der bis zu 417 m (Hum) hohen Berge angebaut werden.

Touristisch ist die Insel Lastovo ist vor allem bei Seglern beliebt, die auf ihrer Fahrt von Dubrovnik nach Split in einer der kleinen Hafenbuchten der Insel einen Zwischenstopp einlegen. Touristen finden im einzigen Hotel der Insel, auf dem Insel-Campingplatz oder in einem der zahlreichen Apartements eine Unterkunft.

Geschichte

Die Geschichte der Insel Lastovo verlief ähnlich wie die der Insel Vis nordwestlich von Hvar, obwohl Lastovo niemals dieselbe Bedeutung wie diese erringen konnte.

Älteste Siedlungsspuren gehen auf eine Besiedlung der Insel durch die Illyrer zurück. Später besiedelten Griechen die Insel und schließlich folgten römische Siedler.

Während im Mittelalter die Venezianer fast an der gesamten kroatischen Adriaküste herrschten, wurde Lastovo von der Republik Ragusa (Dubrovnik) beherrscht. Die Inselbewohner konnten jedoch eine weit reichende Autonomie für ihre Insel erkämpfen.

Mit der Herrschaft Napoleons endete die Unabhängigkeit der Insel. Im Jahr 1813 lösten die Engländer die Franzosen ab, bis Lastovo auf dem Wiener Kongress im Jahr 1815 Österreich-Ungarn zugesprochen wurde.

Nach dem 1. Weltkrieg geriet Lastovo unter die Herrschaft Italiens. Schließlich fiel die Insel nach dem 2. Weltkrieg an Jugoslawien. Die jugoslawische Armee nutzte die Lage der Insel weit in der Adria, um hier wichtige militärische Einrichtungen zu betreiben. Mit dem Zerfall Jugoslawiens zog sich die Armee von der Insel, die nun kroatisch war, zurück.

Lastovo (Ort)

Hauptort der Insel Lastovo ist der gleichnamige Ort an der Nordseite der Insel. Das Dorf schmiegt sich halbkreisförmig um die Abhänge des Berges Glavica. Der kleine Hafen des Ortes liegt in der flachen Bucht Sv. Mihovil.

Sehenswert ist vor allem die spätgotische Votivkirche Sv. Vlaho am Ortseingang, die dem Schutzheiligen von Dubrovnik geweiht ist.

Am Hauptplatz im Zentrum des Ortes befindet sich die städtische Loggia sowie die gotische Pfarrkirche. In der Kirche ist vor allem eine Pietà sehenswert, die im 16. Jh. von einem unbekannten venezianischen Meister geschaffen wurde. Das reich verzierte Taufbecken im Stil der Renaissance ist eine Stiftung von Boninus de Bonini. Der berühmteste Bürger von Lastovo war einer der Pioniere des europäischen Druckwesens.

Oberhalb des Ortes befinden sich noch die Reste einer mittelalterlichen Festung, die bereits von den Venezianern zerstört wurde.

Ubli

An der Bucht Velo Jezero im Südwesten der Insel befindet sich der kleine Hafenort Ubli. Von hier verkehren einmal täglich Fähren über Vela Luka auf der Insel Korčula und Hvar nach Split.

Außer den Resten zweier frühchristlicher Basiliken besitzt der Ort keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten.

Übrige Insel

Die Inselhauptstraße verbindet die Hauptorte Lastovo und Ubli miteinander. Kleinere Straßen führen von dort zu den kleineren Hafenorten Skrivena Luka (Portorus) an der Südseite der Insel, Pasadur in einer geschützten Bucht im Westen und Zaklopatica an der Nordseite der Insel.