flag    Novigradsko More


Als Novigradsko More (Novigrader Meer) bezeichnet man einen kleinen See ca. 20 km nordöstlich von Zadar. Der See wird einerseits vom Wasser der Zrmanja gespeist, die nördlich von Novigrad in den See mündet, ist andererseits aber durch einen nur 200 m breiten Kanal (Novsko Ždrilo) mit der Maslenica-Bucht und damit mit dem offenen Meer der Adria verbunden. Dadurch ist sein Wasser leicht salzhaltig, so dass sich wie im Unterlauf der Krka hier eine ganz eigene Tier- und Pflanzenwelt entwickeln konnte.

Im Süden schließt sich an den See - wiederum durch einen engen Kanal verbunden - das Karinsko More an.

Die Orte in der Umgebung des Novigrader Meeres sind aufgrund des Fisch- und Muschelreichtums des Sees beliebte Ausflugsorte. Zudem ist die Gegend für ihren guten Räucherschinken bekannt.

Maslenica

Die Siedlung Maslenica liegt am Fuße eines steilen Kalkfelsens am Eingang der Meerenge Novsko ždrilo, die das Novigradsko More mit der Adria verbindet. Aufgrund seiner Lage ist der Ort gut gegen die hier häufig auftretenden Bora-Winde geschützt. Aus diesem Grund wurde früher die Hauptstraße aus dem Landesinneren in Richtung Zadar hier über eine Brücke geführt. Die alte Brücke wurde jedoch während des Kroatienkrieges von serbischen Einheiten zerstört umd das Gebiet um Zadar zu isolieren.

Maslenica-Bucht mit der neuen Maslenica-Brücke (2008)
Maslenica-Bucht mit der neuen Maslenica-Brücke (2008)

Nach dem Krieg wurde westlich des Ortes eine neue Brücke errichtet. Sie wurde 1997 dem Verkehr übergeben, ist 378 m lang, 90 m hoch und mittlerweile Bestandteil der neuen Autobahn A1 von Zagreb nach Split. Aufgrund der ungünstigeren Lage muss die neue Brücke jedoch häufig - vor allem im Winterhalbjahr aufgrund der starken Winde gesperrt werden. Daher wurde inzwischen auch an der Stelle der alten Brücke wieder eine neue Brücke errichtet.

Posedarje

Das kleine Fischerdorf Posedarje (1400 Einwohner) befindet sich ca. 25 km nordöstlich von Zadar, an der Nordwestküste des Novigrader Meeres, das hier aufgrund von Ablagerungen eines Baches sehr seicht ist. In Ufernähe gibt es zahlreiche Miesmuscheln und Austern. Der Ort besitzt einen großen Sand- und einen Kieselstrand.

Durch die Lage an der Küstenstraße in der Nähe der Maslenica-Brücke ist Posedarje zu einem beliebten Zwischenstopp für Reisende geworden.

Der Ort Posedarje wurde erstmals im 12. Jh. erwähnt. Die dem Hl. Rosenkranz geweihte Pfarrkirche ist wohl noch älter, wurde aber im 17. Jh. barockisiert. Die romanische Kirche Mariä Himmelfahrt wurde im 12.-13. Jh. errichtet.

Auf einer der drei dem Ort vorgelagerten Inselchen befindet sich die im 15. Jh. erbaute gotische Heiligkeistkirche. Sie ist bereits von Weitem von der Küstenstraße oder der Autobahn zu erkennen.

Posedarje: Heiliggeistkapelle (2008)
Posedarje: Heiliggeistkapelle (2008)

Novigrad

Die kleine Stadt Novigrad (2400 Einwohner) erstreckt sich entlang einer fjordartigen Bucht am südlichen Rand des Novigradsko More. Die Stadt lebt vor allem vom Fischfang, ist im Sommer aber auch ein beliebter Ausgangspunkt für Bootsausflüge in den nahen Zrmanja-Canyon.

Novigrad: Blick von der Straße oberhalb der Stadt (2008)
Novigrad: Blick von der Straße oberhalb der Stadt (2008)

Novigrad wurde zum ersten Mal im 13. Jh. als Castrum erwähnt. In dieser Zeit wurde von den Fürsten Gusić-Kurjaković eine Festung oberhalb des Ortes errichtet, von der noch Teile erhalten sind. In den Jahren 1386-1387 wurde darin Jelislava, Witwe des Königs Ludwig I. von Anjou, und seine Tochter Maria, Gemahlin von König Sigismund, festgehalten.

Novigrad: Festung (2008)
Novigrad: Festung (2008)

Die Pfarrkirche Sv. Martin am Rande der Altstadt besitzt einen freistehenden Glockenturm und stammt vermutlich noch aus frühchristlicher Zeit. In ihrem älteren Teil hat die Hallenkirche die Form eines Kleeblatts.

Im Kroatienkrieg wurde der Ort - wie die gesamte Region östlich von Zadar - stark in Mitleidenschaft gezogen.