flag    Zadar - Nördliche Altstadt


Kirche Sv. Krševan und Hafentor

Vom Forum aus in nördliche Richtung liegt die dem Stadtheiligen Chrysogonus geweihte romanische Kirche Sv. Krševan. In ihr wurde 1403 der ungarisch-kroatische König Ladislaus gekrönt.

Die dreischiffige Kirche wurde im 12. Jh. anstelle einer Kapelle erbaut und gehörte zum ehemaligen Benediktinerkloster. Sie besitzt eine schlichte Hauptfassade. Die Apsis ist durch Säulen mit Blendarkaden im unteren Bereich und einer Säulengalerie im Obergeschoss gegliedert. Der wehrhafte Glockenturm wurde in der Mitte des 16. Jh. begonnen, blieb aber unvollendet.

Zadar: Kirche Sv. Krševan (2006)
Zadar: Kirche Sv. Krševan (2006)

Auf dem barocken Altar im Innern der Kirche befinden sich Marmorfiguren der Schutzpatrone der Stadt (Chrysogonus, Simeon, Anastasia und Zoilus). Sie wurden 1717 vom einem venezianischen Bildhauer geschaffen. Die Wände des Mittelschiffs werden von antiken Säulen mit korinthischen Kapitellen getragen. Von den Fresken aus dem 13./14. Jh. sind nur noch Reste vorhanden. Decken und Wände der Kirche wurden im 18. Jh. barockisiert.

Im einzigen noch erhaltenen Teil des ehemaligen Benediktinerklosters befindet sich heute das Volksmuseum (Narodni Muzej) mit wechselnden Ausstellungen zur Geschichte der Stadt.

Am nördlichen Rand der Altstadt führt das 1573 erbaute Hafentor (Porta Marina; Lučka Vrata) direkt zum Fährhafen, wo die Fähren zu den norddalmatinischen Inseln anlegen. Das Tor ist wie das Landtor mit einem venezianischen Löwen und dem Wappen der Stadt Zadar geschmückt. An der Innenseite des Tores wurden Teile eines römischen Triumphbogens verwendet. Eine Gedenktafel erinnert an die Schlacht von Lepanto, bei der 1571 die christliche Flotte die Türken besiegte.

In einer Querstraße hinter dem Chor der Kirche Sv. Krševan befindet sich die ehemalige Kirche Sv. Andrija i Sv. Petar Stari (Hl. Andreas und Peter d. Große). Sie besteht aus einer vorderen, einschiffigen Kirche aus altchristlicher Zeit und einem zweischiffigen Anbau, der im 10. Jh. angefügt wurde.

Etwas weiter in östlicher Richtung befinden sich die Paläste der Familien Fanfogna und Guerini.

Narodni Trg

Der Narodni Trg (Volksplatz) ist seit der Renaissance der wichtigste Platz der Stadt und Zentrum des öffentlichen Lebens. An jedem Abend treffen sich hier jung und alt vor der Loggia oder in den Cafés.

An der Nordostecke des Platzes befindet sich der Palast der Familie Ghirardini. Er wurde im 15. Jh. mit spätgotischen Fenstern und einem Balkon errichtet.

Die Gasse vor dem Palast führt nach Norden zum Neuen Tor (Nova Vrata), das erst 1931 in die noch vollständig erhaltene Stadtmauer aus venezianischer Zeit gebrochen wurde. Durch das Tor gelangt man direkt zur Fußgängerbrücke, die die Altstadt mit dem gegenüber liegenden Stadtteil Brodarica verbindet.

An der Süostecke des Narodni Trg befindet sich die Stadtloggia aus dem Jahr 1284. Sie wurde 1565 nach Plänen Michele Sanmichelis im Stil eines römischen Triumphbogens umgebaut. Die dreigeteilte Fassade mit ihren drei von mächtigen Doppelsäulen flankierten Rundbögen spiegelt den Stolz der damaligen Bevölkerung wider. Heute ist in dem Gebäude die ethnographische Abteilung des Volksmuseums untergebracht.

Zadar: Stadtloggia (2001)
Zadar: Stadtloggia (2001)

Die Stadtwache auf der gegenüber liegenden Seite des Platzes wurde 1562 ebenfalls von Sanmichele geschaffen. Sie diente als Tagungsort für Bürgerräte und Gerichte. Der Uhrturm wurde 1798 angebaut.

Links neben der Stadtwache beginnt die Široka ulica, die den Narodni Trg mit dem Forum verbindet. Die Straße wurde im 2. Weltkrieg schwer beschädigt und nach dem Krieg mit zahlreichen Geschäften und Cafés als wieder aufgebaut. Aufgrund ihres schnurgeraden Verlaufs wird die Široka ulica auch Kallelarga (ital.: "Lange Gasse") genannt.

Zadar: Stadtwache und Uhrturm (2003)
Zadar: Stadtwache und Uhrturm (2003)

An der Nordseite des Platzes, gegenüber dem Ghirardini-Palast, steht das erst 1934 von der italienischen Besatzungsmacht errichtete Rathaus. Das mächtige Gebäude wurde mit Elementen im venezianischen Stil gestaltet.

Hinter dem Westflügel des Rathauses befindet sich etwas versteckt die im 11. Jh. errichtete romanische Kirche Sv. Lovro (St. Laurentius). Sie ist das älteste Gebäude in Zadar. Leider ist die Kirche nur durch eine Glasscheibe vom Innenhof des Cafés Lovro zu sehen.

Rund um Sv. Šimun

Südöstlich vom Narodni Trg gelangt man durch die Straße E. Kotromanić zur Simeonskirche (Sv. Šimun). Sie wurde bereits im 14. Jh. erbaut. Das heutige Aussehen erhielt die Kirche nach mehreren Um- und Anbauten im 17. Jh., in dem auch die Barockfassade fertiggestellt wurde.

Zadar: Kirche Sv. Šimun (2003)
Zadar: Kirche Sv. Šimun (2003)

Wichtigstes Kunstwerk im Innern der Kirche ist der Sarkophag des Hl. Simeon über dem Hauptaltar im 1632 neu gestalteten Chorbereich der Kirche. Er wurde 1371-1381 vom Mailänder Silberschmied Francesco da Sesta im Auftrag von Elisabeth, der Gemahlin des ungarisch-kroatischen Königs Ludwig I. von Anjou aus 250 kg Gold und Silber geschaffen. Die Reliefplatten am Sarkophag zeigen u.a. den Einzug Ludwig I. in die Stadt Zadar sowie Szenen aus dem Leben des Hl. Simeon. Auf dem Sarkophag befindet sich eine Liegefigur des Heiligen.

Gegenüber der Kirche, an der Nordseite der Straße Don Ive Prodana, befinden sich die Paläste der Patrizierfamilien Petrizio und Grisogono aus venezianischer Zeit. Sie zeigen das typische Gemisch von spätgotischen Formen und Renaissance-Elementen. Sehenswert ist der Innenhof im Palast Grisogono, in dem heute das Denkmalamt untergebracht ist.

An der E. Kotromanić auf der Südseite der Kirche steht der Palast des Stadtkommandanten. Er wurde im Stil der Renaissance erbaut. Daneben befindet sich der mehrfach umgebaute und dabei stark veränderte Palast des venezianischen Provvedere von 1607 sowie der ebenfalls stark veränderte und im Krieg 1991 schwer beschädigte mittelalterliche Fürstenpalast.

Trg Pet Bunara und Bastion

Der Fünf-Brunnen-Platz (Trg Pet Bunara) befindet sich nicht weit von der Kirche Sv. Šimun. Er wurde 1574 über dem zugeschütteten Wehrgraben der mittelalterlichen Stadtbefestigung errichtet. Noch bis ins 19. Jh. wurde die Stadt von hier aus mit Wasser versorgt, das in den Wintermonaten in einer Zisterne unterhalb des Platzes gesammelt wurde.

Zadar: Fünf-Brunnen-Platz (2003)
Zadar: Fünf-Brunnen-Platz (2003)

Der fünfeckige Kapitänsturm (Kapitanova Kula) am Rand des Platzes wurde bereits im 13. Jh. als Teil der Stadtbefestigung errichtet und gehörte später zur Stadtkommandatur.

Über eine Treppe hinter den fünf in einer Reihe angeordneten Brunnen gelangt man in die Bastion, die ebenfalls 1574 errichtet wurde. Sie wurde im 19. Jh. in einen Park umgewandelt. Von der Mauer am südlichen Rand der Bastion hat man einen guten überblick über den alten Hafen Foša.

Außerhalb der Altstadt

Das Seefahrtsmuseum (Pomorski Muzej) befindet sich gegenüber der Altstadt-Halbinsel im Stadtteil Brodarica. Gezeigt werden zahlreiche Schiffsmodelle sowie ein Iadva - ein ausgehöhlter Baumstamm, wie er schon im Neolithikum als Boot diente.

Unterkunft findet man am besten im Stadtteil Borik im Nordwesten von Zadar. Hier gibt es mehrere kleine Hotels und zahlreiche Restaurants. Auch der Stadtstrand sowie einige Campingplätze sind hier zu finden.