flag    Inseln Ugljan und Pašman


Die Inseln Ugljan und Pašman zählen neben Dugi Otok zu den größten Inseln im Archipel von Zadar. Die beiden lang gestreckten Inseln liegen nur durch einen schmalen Kanal vom Festland getrennt vor der Küste von Zadar. Früher waren die Inseln durch eine Landenge miteinander verbunden, heute übernimmt eine Brücke über die enge Durchfahrt zwischen den Inseln diese Funktion.

Aufgrund ihrer Nähe zum Festland sind die beiden Inseln vor allem bei Wochenendausflüglern aus Zadar und Umgebung beliebt, von denen Viele Ferienhäuser auf den Inseln besitzen. Hotels gibt es nur in den Orten Preko und Kukljica auf der Insel Ugljan.

Fährverbindungen - eine Überfahrt dauert ca. 20-30 Minuten - bestehen in kurzen Abständen zwischen Zadar und Preko (Ugljan) sowie zwischen Biograd und Tkon (Pašman). Sie bringen neben Touristen vor allem auch die Inselbewohner von und zu ihren Arbeitsplätzen auf dem Festland. Zwischen den Inselorten verkehren regelmäßig Busse.

Ugljan

Die 22 km lange, aber nur 3,8 km breite Insel Ugljan (51 km2) ist mit 7500 Einwohnern die am dichtesten besiedelte Insel Dalmatiens. Während die dem Festland zugewandte Seite der Insel geschützt durch eine Hügelkette von Feldern, Obstplantagen, Weinanbau und Olivenhainen dominiert wird, ist die Meerseite der Insel von kahlen Felsen geprägt. Daher verläuft die Inselstraße, die die wenigen Ortschaften der Insel verbindet, auf der flacheren Ostseite der Insel.

Geschichte

Erste Siedlungen auf Ugljan gab es bereits in der Jungsteinzeit. Der heutige Name der Insel wurde aber erstmals 1325 in einer Urkunde erwähnt. Später siedelten Illyrer auf der Insel, wie noch heute Reste von Wallburgen bezeugen. In römischer Zeit war Ugljan bereits stark besiedelt. Ruinen antiker Bauten aus dieser Zeit gibt es vor allem im Nordwesten der Insel.

Während der Zeit der Türkenüberfälle, in denen die Stadt Zadar häufig vom Hinterland abgeschnitten war, diente die Insel den Bewohnern Zadars als Zufluchtsort und Garten.

Im Jahr 1883 wurde an der Landenge zwischen den Inseln Ugljan und Pašman ein Kanal ausgehoben, um eine Durchfahrt für den Schiffsverkehr zu schaffen. Erst 1973 wurde eine Brücke über diesen Kanal gebaut, die seither die beiden Inseln wieder verbindet.

Ugljan

Hauptort der Insel Ugljan ist der gleichnamige Fischer- und Hafenort an der Nordspitze der Insel. Abgelegen vom Touristenstrom hat der Ort seine ruhige und ursprüngliche Atmosphäre bis heute bewahren können.

Einzige Sehenswürdigkeit des Ortes ist das im 15. Jh. errichtete Franziskanerkloster mit seiner gotischen Klosterkirche. Im Innenhof des Klosters befindet sich das Grab des 1536 verstorbenen Bischofs Šime Kožičić, dem Gründer der glagolithischen Buchdruckerei in Rijeka.

Preko

Der Ort Preko an der Ostseite der Insel liegt direkt gegenüber der Stadt Zadar auf dem Festland. Als Fährhafen der Insel ist Preko neben Kukljica der belebteste Ort der Insel. Hier gibt es ein Hotel, mehrere Privatunterkünfte sowie Restaurants.

Auf einem Berg oberhalb des Ortes thront die Ruine der im 13. Jh. errichteten Festung Sv. Mihovil. Eine schmale Straße führt durch das dicht bewaldete Hinterland auf den Berg hinauf. Bereits unterwegs hat man reizvolle Ausblicke auf den Ort mit dem rosaroten Kirchturm und die kleine Klosterinsel Galovac in der Bucht. Auf dem Berg reicht das Panorama über das gesamte Archipel von Zadar bis hin zur Insel Dugi Otok, die sich im Westen parallel zur Insel Ugljan erstreckt.

In der Nähe von Preko gibt es mehrere Bademöglichkeiten, darunter auch ein für Kinder gut geeigneter, flacher Sandstrand. Mehr Schatten bieten die Felsstrände auf der Klosterinsel Galovac, die mit Personenbooten zu erreichen ist.

Kali

3 km südöstlich von Preko erreicht man auf der Inselstraße das Dorf Kali. Der Ort ist Zentrum der Fisch- und Muschelzucht auf der Insel Ugljan. Kommt man von Preko, so erreicht man zunächst das Ortszentrum am Hang über dem Hafen. Einen besonders schönen Ausblick auf die Hafenbucht bietet die Aussichtsterrasse des Restaurants "Kali" nahe der barocken Pfarrkirche.

Kukljica

Der Ort Kukljica, etwa 5 km sülich von Kali, ist das touristische Zentrum der Insel Ugljan. Auf der nahe gelegenen Landzunge Zelena Punta gibt es zahlreiche Badeplätze und Sportmöglichkeiten sowie Bootsanlegestellen. Hier gibt es auch die einzigen Badebuchten auf der dem Festland abgewandten Seite Ugljans, z.B. die Sabušica-Bucht mit Kiesstrand.

Bei der Brücke, die Ugljan mit Pašman verbindet, befindet sich die kleine Votivkirche Gospa od Snijega. Ihr Name - zu deutsch: Unsere Liebe Frau vom Schnee) - geht auf eine Wetterkapriole zurück, bei der es einmal an dieser Stelle mitten im Hochsommer geschneit haben soll. Alljährlich am 5. August wird mit einer Schiffsprozession an dieses Ereignis erinnert.

Links: Tourismusverband Ugljan.

Pašman

Pašman ist mit einer Länge von 21 km und einer Breite von 4,1 km die südlichere und etwas größere der beiden Inseln. Auf ca. 57 km2 leben etwa 3000 Einwohner in den wenigen Dörfern, die sich wie auf Ugljan entlang der Inselstraße auf der fruchtbaren, durch einen Höhenzug von der Meerseite abgeschirmten Festlandsseite der Insel aneinanderreihen. Die Vegetation auf Pašman ist weniger üppig und wie auf Ugljan wird die Meerseite der Insel durch kahles Gestein und nackten Fels dominiert.

Geschichte

Auch Pašman war bereits in der jüngeren Steinzeit besiedelt. Reste von Wallburgen aus illyrischer Zeit sowie Siedlungsspuren aus römischer Zeit belegen, dass die Insel kontinuierlich bewohnt war.

Ab 1050 gehörte die Insel Pašman dem Bischof von Biograd, fiel im Jahr 1126 aber an das erzbistum von Zadar. Wie Ugljan wurde auch Pašman nicht von den Türken eingenommen und diente so den Bewohnern von Zadar und Umgebung als Zufluchtsort.

Pašman

Hauptort der Insel Pašman ist der gleichnamige kleine Fischerort (300 Einwohner) in der Mitte der Insel. Der von Weingärten umgebene Ort war bereits zu römischer Zeit bewohnt.

Nördlich des Ortes, in einem Kiefernwald, liegt der Campingplatz Lučine, in dessen Nähe es mehrere Sand- und Kiesstrände gibt. Weitere Bademöglichkeiten, zum Teil mit Sandstrand, gibt es auf dem Weg nach Tkon im Süden der Insel.

Kraj

Das kleine Dörfchen Kraj, einige Kilometer südöstlich von Pašman gelegen, besteht nur aus einigen wenigen Häusern. Dazwischen steht nahe dem Meer und eingebettet zwischen Gärten und Wiesen das im 14. Jh. gegründete Franziskanerkloster Sv. Duham.

Das Kloster bietet Übernachtungsmöglichkeiten in schlichter, klösterlicher Atmosphäre sowie ein kleines Restaurant, das im Refektorium eingerichtet wurde. Im Klostermuseum kann man das Gemälde "Muttergottes auf dem Thron" bewundern, das vom selben Meister wie das "Kruzifix von Tkon" geschaffen wurde.

Tkon

Die Bedeutung von Tkon, dem südlichsten Ort der Insel Pašman, liegt vor allem in seiner Lage direkt gegenüber der Stadt Biograd auf dem Festland. Fähren verbinden in kurzen Abständen die beiden Orte miteinander. Sehenswürdigkeiten oder ein ansehnliches Ortsbild hat Tkon selbst nicht zu bieten. Lediglich ein paar Cafés in der Nähe des Fähranlegers laden zum Verweilen ein. Eine Straße führt zu dem südöstlich des Ortes an einer schönen Bucht gelegenen FKK-Campingplatz "Sovinje".

Nordwestlich des Ortes, oberhalb der Straße nach Pašman, präsentiert sich auf dem Berg Čakovac das Benediktinerkloster Sv. Kuzma i Damjan. Es wurde gegründet, nachdem die Stadt Biograd im Jahr 1125 von den Venezianern zerstört wurde und viele Einwohner auf die Inseln Ugljan und Pašman geflüchtet waren. Darunter waren auch die Mönche aus dem Kloster Sv. Ivan in Biograd, die hier eine neue Bleibe fanden.

Nachdem das Kloster im 14. Jh. vollständig zerstört wurde, wurde es von den Mönchen wieder aufgebaut. Noch heute ist der festungsartige Charakter des Klosters zu erkennen. Zu den größten Schätzen des Klosters zählen das Eingangsportal der Klosterkirche, die drei Renaissance-Altäre sowie mehrere glagolithische Inschriften. Das kunstvoll bemalte Kreuz aus dem Jahr 1418 ist auch als "Kruzifix von Tkon" bekannt.

Von dem mit Agaven und Kiefern umwachsenen Kloster, das noch immer von Mönchen bewohnt wird, hat man einen herrlichen Ausblick auf den Hafenort Tkon und die gegenüberliegende Stadt Biograd.