flag    Trogir - Nördliche Altstadt


Landtor und nördliche Altstadt

Die Altstadt von Trogir ist durch einen schmalen Graben (Foša) vom Festland getrennt, der wahrscheinlich schon in antiker Zeit zum Schutz der Stadt ausgehoben wurde. Vor der Brücke befindet sich auf der rechten Seite der Marktplatz.

Durch das Landtor (Kopnena vrata) direkt hinter der Brücke gelangt man in die Altstadt. Das Tor wurde im 17. Jh. im Renaissance-Stil errichtet. Es ist mit einer Statue des Stadtpatrons Ivan Ursini geschmückt.

Nachdem man das Tor durchschritten hat, blickt man auf die Barockfassade des Palais Garagnin, welcher heute das Stadtmuseum beherbergt. Es zeigt neben einer Sammlung von Gemälden und Skulpturen einheimischer Künstler einen Adelssalon aus dem 19. Jh. sowie Fundstücke aus griechischer und römischer Zeit.

Nach links erreicht man nach wenigen Schritten die Gradska ulica, die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Hauptachse der Altstadt. Nach der Unabhängigkeit Kroatiens im Jahre 1992 trug sie zum Dank für den Einsatz Deutschlands bei Anerkennung der Souveränität des Landes durch die EU für einige Jahre den Namen Kohl-Genschera ulica.

Kathedrale Sv. Lovro

An der Hauptstraße steht das bedeutendste Bauwerk Trogirs, die Kathedrale Sv. Lovro (St. Laurentius). Sie wurde zwischen 1123 und 1610 erbaut und vereinigt Stilmerkmale von der Romanik bis zur Renaissance.

Die verschiedenen Baustile sind am besten am Glockenturm zu erkennen: Auf einem romanisch-gotischen Untergeschoss wurde Ende des 14. Jhs. das erste Obergeschoss im frühgotischen Stil errichtet. Das zweite Obergeschoss wurde im Stil der venezianischen Spätgotik aufgesetzt. Der Turmabschluss erfolgte 1610 durch Trifun Bokanović in einer Mischung von Gotik und Renaissance. Die Figuren an der Spitze des Turms sind ein Werk des venezianischen Bildhauers Alessandro Vittoria.

Das Hauptportal der Kathedrale befindet sich an der Westseite hinter einer Vorhalle. Es wurde im Jahr 1240 von Meister Radovan und seiner Werkstatt vollendet und gilt als wichtigstes Werk im romanisch-gotischen Stil in Kroatien. Zu seinem reichen Figurenschmuck zählen eine Darstellung der Geburt Christi, Apostel- und Heiligendarstellungen sowie eine Allegorie der 12 Monate. Zu beiden Seiten des Portals befinden sich zwei Löwen, auf deren Rücken Adam und Eva stehen.

Trogir: Kathedrale Sv. Lovro, Hauptportal (1999)
Trogir: Kathedrale Sv. Lovro, Hauptportal (1999)

Auf der linken Schmalseite der Vorhalle befindet sich die 1467 von Andrija Aleši (einem Schüler von Juraj Dalmatinac) erbaute Taufkapelle. Über ihrem Eingang befindet sich ein Relief mit einer Darstellung der Taufe Christi im Jordan.

Der Innenraum der dreischiffigen Basilika ist durch zwei Reihen von je vier Pfeilern geteilt. Sehenswert sind die achteckige Steinkanzel aus dem späten 13. Jh., das reich geschmückte Ziborium auf dem Hauptaltar (wahrscheinlich ein Werk Radovans) sowie mehrere Altarbilder, u.a. von Palma Giovane. Das Chorgestühl wurde Mitte des 15. Jhs. von Ivan Berislavić geschnitzt.

Der Kirchenschatz ist in der Sakristei zu besichtigen. Er beinhaltet u.a. einen gotischen Schrank, Stickereien und Reliquienbehälter.

An der Nordseite der Kathedrale wurde 1468-1497 die Kapelle Sv. Ivan Ursini angebaut. Das Gemeinschaftswerk von Andrija Aleši, Niccolo Fiorentino und Ivan Duknović zählt zu den herausragendsten Bauwerken der Renaissance in Dalmatien. Der gotische Sarkophag des Bischofs Ivan Ursini (1066-1111) aus rotem Marmor wird von zwei Engeln flankiert. Auf dem Sarg befindet sich eine Liegefigur des Bischofs und Stadtpatrons. Von den 12 Aposteln in den Nischen über dem Sockelgeschoss wurden Thomas sowie Johannes der Täufer von Ivan Duknović geschaffen.

Trogir: Kathedrale, Kapelle Sv. Ivan Ursini (2006)
Trogir: Kathedrale, Kapelle Sv. Ivan Ursini (2006)

Trg Ivan Pavla II.

An der Südseite der Kathedrale liegt der Hauptplatz der Stadt, der Trg Ivan Pavlo II (Johannes Paul II.). Er wurde nach dem ehemaligen Papst benannt, als dieser Kroatien im Jahr 1998 besucht hatte. Um den Platz herum befinden sich die wichtigsten Gebäude der Stadt. Mehrere Cafés nutzen die Kulisse und laden zum Verweilen ein.

Gegenüber der Kathedrale an der Nordwestecke des Platzes befindet sich der im 15. Jh. am Übergang von der Gotik zur Renaissance erbaute neue Ćipiko-Palast. Das repräsentative Wohnhaus besitzt noch eine typisch venezianische Fensterreihe über dem Haupteingang. Das Südportal wurde von Niccolo Fiorentino aber bereits im Stil der Renaissance errichtet. Im Innenhof befindet sich eine 1,10 m hohe Holzfigur (krähender Hahn), die von einem bei der Schlacht von Lepanto (1571) gekaperten Schiff stammt.

Etwas südlich, gegenüber der Loggia, steht der alte Wohnsitz der Familie Ćipiko. Er wurde noch im spätromanisch-gotischen Stil erbaut.

Die Ostseite des Platzes wird vom dreigeschossigen Rathaus eingenommen. Der ehemalige Rektorenpalast entstand im 15. Jh. anstelle eines älteren Bauwerks und wurde mehrfach umgebaut. Über dem Eingangsportal befindet sich das Stadtwappen von Trogir. Das Gebäude wurde durch die Winnetou-Filme bekannt, in denen es als Kulisse für das Rathaus von Santa Fe diente.

Trogir: Rathaus (2003)
Trogir: Rathaus (2003)

Auf der Südseite des Platzes steht der etwas gedrungene Uhrturm aus dem Jahr 1477. Er gehörte zur ehemaligen Votivkirche Sv. Sebastian. Die Skulpturen an der Frontseite, Christus und der Hl. Sebastian, sind ein Werk von Niccolo Fiorentino. Im Hof hinter dem Turm wurden Reste der frühmittelalterlichen Marienkirche gefunden.

Trogir: Uhrturm (2006)
Trogir: Uhrturm (2006)

Die venezianische Loggia wurde im 15. Jh. rechts an den Turm angebaut und diente u.a. als Gerichtsgebäude. Das Relief über dem steinernen Gerichtstisch, ein Werk von Andrija Aleši und Niccolo Fiorentino, zeigt Justitia, den Hl. Laurentius und den Stadtpatron Ivan Ursini. Das Relief an der Längsseite zeigt einen kroatischen Ban. Es wurde von Ivan Meštrović geschaffen.

Direkt hinter der Loggia befindet sich die älteste Kirche Trogirs, die altkroatische Kirche Sv. Barbara. Sie wurde im 10. Jh. unter Verwendung antiker Säulen erbaut.

Trogir: Blick zur Altstadt vom Čiovo (2003)
Trogir: Blick zur Altstadt vom Čiovo (2003)

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