flag    Krk: Nordwesten


Eine gut ausgebaute Hauptstraße verbindet die wichtigsten Orte der Insel miteinander. Sie führt von der Brücke über Omišalj und Krk nach Baška im Südosten der Insel. Stichstraßen führen zu den entlegeneren Badeorten an der Westküste, zum Fährhafen Valbiska im Süden und zu den Orten im Osten der Insel

Omišalj

Kommt man vom Festland über die Brücke auf die Insel Krk, so erreicht man etwa 4 km südlich der Brücke als erste Ortschaft das Städtchen Omišalj. Der Ort, der neben der Stadt Krk als älteste Siedlung auf der Insel gilt, wurde auf einer ca. 85 m hohen bewaldeten Anhöhe über dem Meer errichtet.

Bereits zur Römerzeit gab es nahe des heutigen Stadtzentrums eine Siedlung. Im Mittelalter war Omišalj schließlich als "Castrum musculi" (Muschelstätte) eine der vier Frankopanenstädte auf der Insel Krk. Heute ist Omišalj mit dem Ende der 1970er Jahre errichteten Erdölhafen, an dem auch Großtanker anlegen können, vor allem ein Industriestandort. Aufgrund der dennoch guten Wasserqualität und wegen seiner Nähe zur Hafenstadt Rijeka ist der Ort aber auch bei Kurzurlaubern und Ausflüglern recht beliebt.

Krk: Omišalj, Strand und Hafen (2010)
Krk: Omišalj, Strand und Hafen (2010)

Zu den Sehenswürdigkeiten zählt vor allem die dreischiffige romanische Pfarrkirche Sv. Marija am Hauptplatz des Ortes. In dem erstmals 1213 erwähnten Gotteshaus befindet sich neben glagolitschen Inschriften und Flechtwerkornamenten aus dem 9./10. Jh. ein teilweise vergoldeter Renaissance-Hochaltar mit einem Triptychon von Jacobello del Fiore (15. Jh.). Die Fensterrose zwischen der glagolitischen Inschrift und dem venezianischen Markuslöwen wurde 1405 vom einheimischen Meister Sinoga geschaffen.

Krk: Omišalj, Hauptplatz (2010)
Krk: Omišalj, Hauptplatz (2010)

Der Glockenturm sowie die Renaissance-Loggia daneben wurden im 16. Jh. errichtet. Abgerundet wird der Platz durch die im 15. Jh. erbaute spätgotische Kirche Sv. Jelena.

Von der mittelalterlichen Stadt sind noch Ruinen des Rektorenpalastes aus dem 15. Jh., der gotische Ponćirov-Palast sowie die mittelalterliche Festung Gradec im inneren Hafen vorhanden. An der darunter liegenden Uferpromenade befinden sich zahlreiche Villen, Pensionen, gemütliche Lokale sowie der Bootshafen der Stadt.

Njivice und Malinska

6 bzw. 12 km südlich von Omišalj befinden sich die beiden von üppigem Grün umgebenen, malerisch an der Westküste gelegenen Dörfer Njivice und Malinska. Sie gelten als Badeorte mit wenig Sehenswürdikeiten, aber guten Freizeitmöglichkeiten und sind vor allem aufgrund ihrer guten Infrastruktur mit zahlreichen Hotels und Ferienanlagen sowie flachen Fels- und Kieselstränden beliebt bei Touristen.

Im ursprünglichen Fischerort Njivice fallen zunächst die gut gepflegten Gärten auf, bevor man die zahlreichen Restaurants, Cafés und Imbissbuden an der Uferpromenade entdeckt. Hotels sowie die Campinganlage befinden sich umgeben von Wald nördlich des Ortes, so dass sie das Ortsbild nicht beeinträchtigen.

Der einstige Holzausfuhrhafen Malinska ist erst im Mittelalter unter der Herrschaft Venedigs aus zwölf kleineren Siedlungen entstanden. Heute gibt es in Malinska zahlreiche Pensionen und Privatunterkünfte sowie mehrere Ferienanlagen und Hotels in der Umgebung. Die um 1970 entstandene Hotelanlage Haludovo nördlich des Ortes galt im sozialistischen Jugoslawien als Vorzeigeobjekt. Einen kleinen Jachthafen gibt es im Apartmentdorf Ribarsko selo. Aufgrund seiner Kiefernwälder und der nur schmalen Strandabschnitte gilt Malinska aber auch im Sommer, wenn alle Unterkünfte ausgebucht sind, als angenehmer Ferienort.

Krk: Malinska (2010)
Krk: Malinska (2010)

Zu den Sehenswürdigkeiten in Malinska gehört die im 19. Jh. erbaute Apollinariskirche südöstlich des Hafens. In ihr ist vor allem das Marmor-Lesepult mit einem Vier-Flügelwesen-Relief bemerkenswert: Engel, Löwe, Stier und Adler symbolisieren darauf die vier Evangelisten.

Die Ortschaften Njivice und Malinska sind über einen 5 km langen, schönen Uferweg, den "Rajski Put" (Paradiesweg), miteinander verbunden. Er führt an der Feriensiedlung Kijac vorbei und durch den Eichenwald auf der Landspize Čuf. An mehreren Stellen befinden sich kleine Badebuchten. Vor allem in der Nacht kann man die reizvolle Kulisse der Opatija-Riviera am gegenüberliegenden Festlandsufer genießen.

Porat

Etwa 5 km westlich von Malinska liegt das Dorf Porat. Es ist über Stichstraße von der Hauptroute zu erreichen. Oberhalb des Ortes befindet sich ein Franziskanerkloster aus dem 15. Jh. mit Kirche und Museum. Das Altarbild "Maria mit den Heiligen" in der Kirche ist ein Werk von Girolamo da Santacroces Sohn Francesco.

Glavotok

Das Rat Glavotok, ein kleiner Landvorsprung im Südwesten der Insel an der Meerenge zwischen Krk und Cres, erreicht man über einen Abzweig von der Straße, die zum Fährhafen Valbiska an der Südseite der Insel führt.

Krk: Glavotok, Franziskanerkloster (2010)
Krk: Glavotok, Franziskanerkloster (2010)

Das dortige Franziskanerkloster ist eine Schenkung des letzten Krker Fürsten Ivan Frankopan an die glagolitischen Mönche vom kroatischen Franziskanerorden im Jahr 1468. In der schlichten, gotischen Kirche neben dem Kloster befinden sich mehrere Gemälde des venezianischen Malers Girolamo da Santacroce, darunter die "Klosterpatronin Maria" und der "Hl. Franziskus". Die abgelegene Landzunge ist wegen ihrer schönen Strände beiderseits des Klosterhügels aber vor allem bei Badegästen sehr beliebt.

Nördlich des Klosters Glavotok, in der einsamen Bucht Čavlena, steht die altkroatische Chrysostomos-Kirche Sv. Krševan. Sie ist von der kleinen Ortschaft Milohnić über einen unbefestigten, schmalen Fahrweg zu erreichen.

Krk: Altkroatische Kirche Sv. Krševan (2010)
Krk: Altkroatische Kirche Sv. Krševan (2010)

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