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Imotski liegt 66 km nordwestlich von Makarska hinter dem Biokovo-Massiv an der Grenze zu Bosnien-Herzegowina. Der wenig spektakuläre Ort ist für seinen Wein (Kujundžuša) bekannt. In der Umgebung von Imotski kann man zahlreiche Karstphänomene beobachten. Dabei sind vor allem die zahlreichen Dolinen, die durch den Einsturz eines großen Höhlensystems entstanden sind, zu erwähnen.

Blauer und Roter See

Am westlichen Rand von Imotski liegt in einem tiefen Felskrater der sogenannte Blaue See (Modro jezero). Die Wasserhöhe dieses Karstsees kann um mehr als 70 cm schwanken. Der See ist über Wanderwege von der Straße aus gut zu erreichen.

Der Blaue See (Modro jezero) bei Imotski (2002)
Der Blaue See (Modro jezero) bei Imotski (2002)

Einige Kilometer weiter erreicht man einen weiteren Karstsee, der ebenso außergewöhnlich ist: Der Rote See (Crveno jezero) hat die Form eines Brunnens. In einem fast 300 m tiefen Felskrater gelegen besitzt er bei einem Durchmesser von 200 m eine Tiefe von etwa 500 m. Gespeist wird der See über unterirdische Wasserläufe. Erst im Jahr 2007 gelang es einem deutsch-kroatischen Forscherteam bei Tauchgängen diese Zuflüsse in einer Wassertiefe von über 170 m nachzuweisen.

Der Rote See (Crveno jezero) bei Imotski (2002)
Der Rote See (Crveno jezero) bei Imotski (2002)

Bogumilengräber

Etwa 25 km westlich von Imotski trifft man an der Hauptstraße in Richtung Sinj in der Nähe des Dorfes Lovreć sowie kurz hinter der Ortschaft Cista Provo auf eine Reihe von altertümlichen Grabsteinen mit Inschriften, Symbolen und geometrischen Mustern.

Bogomilengräber bei Lovreć (2002)
Bogomilengräber bei Lovreć (2002)

Diese sogenannten Stećci (Singular: Stećak) stammen von den Bogomilen, einer christlichen Sekte, die im 15. Jh. hauptsächlich auf dem Gebiet des heutigen Bosnien siedelte. Die Bogomilen wollten weder etwas mit der westlich-römischen noch mit der östlich-byzantinischen Kirche zu tun haben.

Bogomilengräber bei Cista Provo (2007)
Bogomilengräber bei Cista Provo (2007)

Eine der größten Ansammlungn von Bogomilengräbern befindet sich in Bosnien-Herzegowina bei Radimlje, westlich von Stolac. Weitere Funde gibt es in der Umgebung von Neum sowie in der Umgebung von Posušje.

Von der Küste aus erreicht man die Ortschaft Cista Provo, indem man in der Vrulje-Bucht bei Brela ins Landesinnere abbiegt. Unterwegs kreuzt man die neue Autobahn, die wie die Hauptstraße Sinj - Imotski hier jenseits des Küstengebirges in einer Hochebene verläuft.

Blick zum Küstengebirge (2002)
Blick zum Küstengebirge (2002)

Links: Stadt Imotski