flag    Elaphitische Inseln


Als Elaphitische Inseln bezeichnet man die Inselgruppe zwischen Dubrovnik im Süden und der Halbinsel Pelješac im Norden. Sie besteht aus den bewohnten Inseln Šipan, Lopud und Koloćep sowie ca. 20 kleineren Felseninseln. Die erste Besiedlung fand durch die Griechen statt, welche den Inseln auch ihren Namen gaben (griech. elaphos = Hirsch).

Geschichte

Die Geschichte der Elaphiten ist eng mit der der Stadt Dubrovnik verbunden: Seit dem 11. Jh. gehörten die Inseln zur Republik Ragusa, und es gab je einen Rektor auf den drei bewohnten Inseln.

Im 15. Jh. waren die Inseln als Sommerresidenz des Adels sehr beliebt. Vor allem auf Šipan sind noch viele Landsitze aus dieser Zeit erhalten. Als im 16. Jh. die Türken einfielen, wurden zahlreiche Wehrtürme errichtet.

Im Jahr 1571 wurden die Elaphiten bei einem Überfall des Piraten Ulič-Ali geplündert und die meisten Bewohner gerieten in Gefangenschaft.

Erst im Jahr 1808 wurde nach Auflösung der Republik Ragusa durch Napoleon die Verbindung zu Dubrovnik offiziell aufgehoben, und die Inseln wurden der illyrischen Provinz zugeschlagen.

Heute sind die Elaphitischen Inseln ein beliebtes Ausflugsziel für Einwohner und Besucher von Dubrovnik. Mehrmals täglich werden die Inseln mit der Personenfähre vom Hafen Gruž aus angefahren.

Koločep

Die Insel Koločep (von griech. kalos = schön) ist mit ca. 150 Einwohnern und 2,4 km2 die kleinste bewohnte Insel der Elaphiten. Sie ist nur ca. 7 km von Dubrovnik entfernt.

Die Küste ist stark zerklüftet und fällt im Südwesten fast 40 m senkrecht ins Meer ab. Im Norden und Osten senkt sich das Land terassenförmig zum Meer hin ab.

Die Insel wird von zwei Kalkbergen durchzogen, dazwischen liegt - obwohl es kein Oberflächenwasser gibt - ein fruchtbares Tal mit Obstgärten und ausgeprägter subtropischer Vegetation. Höchste Erhebung ist der Čavalika Brdo (125 m).

Koločep: Uferpromenade (2001)
Koločep: Uferpromenade (2001)

Auf Koločep gibt es zwei Siedlungen, die über einen Fußweg von ca. 20 Minuten miteinander verbunden sind:

Donje Čelo ist das touristische Zentrum von Koloćep. Der Ort liegt an einer Bucht an der Nordwestseite der Insel und bietet mehrere Sand- und Kiesstrände zum Baden. Im Ort befindet sich die Pfarrkirche Sv. Marija (1250-1450 erbaut). Etwas oberhalb steht ein viereckiger Wehrturm, Teil eines ehemaligen Mauerrings aus dem 16. Jh. zum Schutz vor den Türken.

Auf dem Weg zum kleineren Gornje Čelo kann man die Ruinen einer mittelalterlichen Festung sehen. Der Ort selbst liegt in einer kleinen Bucht am Ostende der Insel. Im Ort befinden sich zwei Kirchen aus dem 9. Jh.; die Kirche Sv. Antuna Padovasko wurde im 18. Jh. restauriert. Bademöglichkeiten gibt es u.a. an einem Kiesstrand unterhalb der Steilküste.

Lopud

Lopud (griech. Delaphodia, röm. Lafota) ist mit 350 Einwohnern und 4,6 km2 die zweitgrößte Insel der Elaphiten. Als einzige Elaphiten-Insel besitzt Lopud Süßwasserquellen, so dass hier eine besonders üppige subtropische Flora mit Palmen, Pinien, Zypressen, Aloen und Kakteen anzutreffen ist.

Lopud: Uferpromenade (2001)
Lopud: Uferpromenade (2001)

Auf der Insel gibt es über 30 Ruinen von Kirchen und Kapellen, sowie ein Dominikaner- und ein Franziskanerkloster.

Einzige Siedlung auf Lopud ist der gleichnamige Ort in einer Bucht im Nordwesten der Insel. Die Hafenpromenade ist geprägt von Cafés und Tavernen. An der Uferpromenade gibt es außerdem zahlreiche Marmorvillen, die von reichen Dubrovniker Familien erbaut wurden sowie einen sehenswerten Palmenpark aus dem jahr 1940.

Lopud: Palmenpark (2001)
Lopud: Palmenpark (2001)

Am südlichen Ende der Bucht befindet sich das Franziskanerkloster, welches im Jahr 1483 im Übergangsstil zwischen Gotik und Renaissance vollendet und im 16. Jh. zum Schutz vor den Türken durch eine Wehranlage verstärkt wurde. Nach dem Sieg Napoleons im Jahr 1808 wurde das Kloster aufgegeben. Die Klosterkirche mit Chorgestühl von 1480 und Altarbildern aus dem 16. Jh. dient seither als Pfarrkirche Sv. Marija od Špilice.

Sandstrände gibt es vor dem Hotel Lafodia und in der Šunj-Bucht an der Südostküste der Insel. Auf dem Weg dorthin sieht man die Votivkirche Sv. Gospa od Šunja (12. Jh.).

Šipan

Šipan ist mit 500 Einwohnern und etwa 16,5 km2 die größte der Elaphitischen Inseln. Sie liegt ca. 17 km von Dubrovnik entfernt. Die Insellandschaft ist geprägt von Kiefernwäldern, Zypressenhainen, Palmenparks und fruchtbaren Tälern, in denen u.a. Oliven, Feigen, Wein und Granatäpfel angebaut werden.

Der Hauptort der Insel, Šipanska Luka, liegt geschützt in einer tiefen Bucht im Nordwesten der Insel. Er war schon zu römischer Zeit besiedelt. Oberhalb des Ortes befindet sich der Rektorenpalast aus dem Jahr 1450. Im Ort findet man mehrere Kirchen, u.a. die mehrfach umgebaute Pfarrkirche aus dem 12. Jh. mit Gemälden einheimischer Künstler.

Etwa 4 km entfernt im Inneren der Insel liegt der Ort Suđurađ. Auf dem Weg dorthin findet man Reste der Sommerresidenz der Bischöfe von Dubrovnik aus dem 16. Jh.; hier lebte u.a. Bischof Ludovico Beccadelli, ein Freund Michelangelos. Im Ort findet man noch die Landsitze der Familien Škočibuha (1539 erbaut) und Sagrojević (15. Jh.).