flag    Insel Cres - Südteil


Osor

Der kleine Ort Osor (80 Einwohner) an der Westseite der Insel Cres ist heute vor allem für die Brücke bekannt, die den schmalen, Kanal zwischen den Inseln Cres und Lošinj überspannt, der seit der Römerzeit die beiden Inseln an ihrer schmalsten Stelle trennt.

Im Altertum, als die Inseln noch nicht getrennt waren, war Apsoros, wie Osor damals genannt wurde, eines der wichtigsten Handelszentren an der Adria. Zu seiner Blütezeit hatte der Ort bis zu 35000 Einwohner und besaß sogar eigene Salzgärten.

Damals mussten die Schiffe, wenn sie nicht den Umweg um die Insel fahren sollten, noch auf Rollen über die nur 100 m breite, flache Landenge Kavada transportiert werden. Erst die Römer hoben an der schmalsten Stelle der Landenge einen Kanal aus, um den Weg ihrer Handelsschiffe zu verkürzen. Als dieser im Mittelalter wieder versandet war, mussten die Schiffe wieder wie im Altertum auf Rollen fortbewegt werden. Heute wird der Kanal nur noch von kleineren Booten benutzt, für die sich die Brücke zweimal täglich, um 9.00 und um 17.00 Uhr öffnet.

Mit dem Aufstieg Venedigs, in dessen direkter Konkurrenz der Handelshafen Osor damals stand und durch die Verlagerung der Schiffsrouten von der Küste aufs offene Meer verlor Osor im 15. Jh. rasch an Bedeutung. Mehrere Pest- und Malariaepidemien im 16. Jh. sorgten schließlich für den Untergang der Stadt.

Heute erinnert nur noch der anstelle des einstigen Forums entstandene, von Bäumen gesämte Hauptplatz des Ortes in der Nähe des Hafens an die Glanzzeiten von Osor: Hier bilden die Zisterne, die einst als Wasserreservoir für die Stadt diente, die Marienkathedrale, der Bischofspalast und das ehemalige Rathaus der Stadt ein eindrucksvolles Ensemble.

Cres: Osor, Kathedrale (2010)
Cres: Osor, Kathedrale (2010)

Die ehemalige Kathedrale und heutige Pfarrkirche Sv. Marija wurde in den Jahren 1464-1498 nach Plänen des dalmatinischen Baumeisters Juraj Dalmatinac im Stil der Frührenaissance errichtet. Die dreischiffige Kirche besitzt ein kunstvoll gearbeitetes Renaissanceportal, ist in ihrem Innenraum aber eher schlicht gehalten, so dass die Marmoraltäre und die großen Gemälde deutlich hervorgehoben werden. Unter dem barocken Hauptaltar befindet sich das Reliquiengrab des Stadtheiligen von Osor, des Hl. Gaudentius. Der einstige Bischof von Osor soll einer Legende nach durch seine Fürbitte die Inseln Cres und Lošinj von giftigen Schlangen befreit haben. Der freistehende Glockenturm neben der Kathedrale wurde 1575 vom Baumeister Jakob Galeto aus Krk hinzugefügt.

Rechts neben der Kathedrale befindet sich die kleinere Gaudentiuskirche, die im 15. Jh. im Stil der Spätgotik errichtet wurde. In ihr sind Fresken aus dem 15. Jh., ein Altarbild mit einer Ansicht von Osor mit dem Stadtpatron (1868) sowie eine gotische Holzfigur des Hl. Gaudentius zu sehen.

Cres: Osor, altes Rathaus (2010)
Cres: Osor, altes Rathaus (2010)

Das im 15. Jh. erbaute ehemalige Rathaus der Stadt beherbergt heute im Erdgeschoss eine moderne Galerie, einen Souvenirladen sowie ein Lapidarium, das Fundstücke aus dem 1.-11. Jh. zeigt. Im Obergeschoss befindet sich das Stadtmuseum mit einer Sammlung von Funden aus prähistorischer und römischer Zeit.

Schräg gegenüber vom Rathaus befindet sich der ebenfalls im 15. Jh. errichtete Bischofspalast.

Seit 1976 finden in der Kathedrale und auf dem Platz davor jeden Sommer klassische Konzertabende (Osorske glazbene večeri) statt, die jeweils einem anderen Künstler gewidmet sind. Aus diesem Anlass wurden auf dem Platz und in den angrenzenden Gassen zahlreiche moderne Plastiken und Relieftafeln aus Bronze mit Darstellungen von musizierenden Menschen aufgestellt. Die bekannteste unter ihnen ist die "Flötenspielerin" von Ivan Meštrović direkt vor der Kathedrale.

Cres: Osor, Stadtmauer mit Plastiken bekannter Musiker (2010)
Cres: Osor, Stadtmauer mit Plastiken bekannter Musiker (2010)

Belej

Der kleine Ort Belej, etwa auf halber Strecke zwischen Cres und Osor an der Inselhauptstraße gelegen, ist vor allem als Rastplatz auf dem weiteren Weg zur Insel Lo#353;inj bekannt. Wie überall im Inselinneren kann man hier gut Lammfleisch essen.

Cres: Bucht Koromačno bei Belej (2010)
Cres: Bucht Koromačno bei Belej (2010)

Östlich des Ortes führt ein schmaler Weg steil zu der kleinen Bucht Koromačno an die Ostküste der Insel herab. Direkt unter der Abbruchkante der Felsen befindet sich ein kleiner Kiesstrand sowie ein kleiner Bootsanlegeplatz. Das Wasser in der Bucht ist sehr kühl, da es hier mehrere Süßwasserquellen gibt.

Ustrine

Das kleine Schafhirtendorf Ustrine, ca. 9 km nördlich von Osor an der Südwestseite der Insel gelegen, ist vor allem für seinen tollen Ausblick auf die benachbarte Insel Lošinj bekannt. Aufgrund seiner unterhalb des Ortes liegenden, weißen Kiesstrände ist Ustrine aber auch bei Badegästen sehr beliebt.

Cres: Bucht von Ustrine (2010)
Cres: Bucht von Ustrine (2010)

Punta Križa

Die kaum besiedelte, buchtenreiche und dicht bewaldete Südspitze der Insel Cres ist vor allem bei Campern, Bootsurlaubern und FKK-Fans beliebt, die ein abgeschiedenes Plätzchen suchen.

Der einzige Ort der Region ist das Streudorf Punta Križa, etwa 15 km südöstlich von Osor. Es liegt inmitten antiker Reste, alter Hirtenhäuser, Kirchen und Ruinen von Kirchen, von denen eine dem byzantinischen Heiligen Platon geweiht ist.

In den zahlreichen zerklüfteten Buchten, die nur über Punta Križa oder vom Meer aus erreicht werden können, gibt es zahlreiche schöne Badeplätze.